Diese Woche erspare ich Euch zwei Screenshots, denn wie ich letzte Woche festgestellt habe, bringt es weder mir noch Euch was, wenn ich mir vorrechne, wie toll die Woche hätte sein können, wenn ich keinen Müll gehandelt hätte. Die Woche als solches kann man getrost in die Tonne kloppen und sie endete mit einem blauen Auge - einem dunkelblauen.
Aber wie jede andere Woche auch, war auch diese Woche wieder sehr lehrreich, aber bevor wir zu den Lehren der Woche kommen, hier erstmal die Stats.

Unterm Strich steht ein Verlust von knapp 160€, aber es hätte auch viel schlimmer kommen können. Viel viel schlimmer.
Der Montag war noch ganz in Ordnung. 2 Trades kleiner Gewinn. Der Dienstag dann wie letzte Woche Montag. Den ersten guten Trade verpasst und dann in der Range einen Trade nach dem anderen genommen und ordentlich Geld verbrannt. Den Rest der Woche kaum eine Fuß auf den Boden gekommen und dann kam der Freitag, wo dann alles zusammenkam.
Bevor ich näher auf die Lehren der Woche eingehe, will ich kurz den Freitag schildern. Ich habe am Morgen einige Trades genommen, wovon die meisten ausgestoppt wurden und ich dann mit mehr als 2R hinten lag. Mit einem Trade wurde das ganze wieder ins Plus gedreht, weil ich den Longmove des Morgens gut mitgenommen habe. Dann war ich aber weiter auf Long versteift und das war der Fehler. Ich habe noch ein weiteres Hoch auf dem Plan gehabt. Unter Elliott-Wave-Tradern gibt´s ne Redewendung - so mancher Trader wartet noch heute auf die letzte Welle 5 (bzw. das fehlende Hoch). Ich habe die Feinheiten der EW-Theorie über die Realitäten gestellt. Die Realitäten waren, dass das Hoch der Asiensession gebrochen wurde und der Kurs sich knapp über diesem Hoch stabilisierte. Dann jedoch handelte der Markt wieder unter diese Hochs und das hätte er nicht tun dürfen. Nach der EW-Theorie war dies jedoch noch einige Zeit im Bereich des Möglichen und ich habe einen weiteren Longtrade genommen und den SL dorthin gelegt, wo er nach den EW-Regeln hin muss. Als der Kurs dann dem Level näher und näher kam, fing ich zu zweifeln an und erinnerte mich an die vielen Male, wo ein solches Level zuletzt gebrochen wurde und dann der Trend trotzdem weiter ging. Ich habe also den SL versetzt. Soll man nicht machen. Warum hab ich´s gemacht? Weil ich mir den Trade schöngeredet habe. Ich wollte Recht haben. Ich hab diesen Trade über alles andere erhoben und ihm eine größere Wichtigkeit zugestanden als er hatte, weil ich nicht verlieren wollte. Ich hatte einen Initial SL von 10 Pips. In der Spitze lag ich mit dem Trade 70 Pips hinten und damit 7R und das nur, weil ich den SL versetzt habe. Ich hab allerdings nach 3,5R eine Gegenposition aufgemacht und deshalb bei beiden erstmal den SL aus dem Markt genommen. Ich habe also gehedged. Hedging bringt aber eigentlich nichts, denn faktisch ist meine Position flat und ich muss ein Risiko eingehen, wenn ich eine von beiden Seiten auflöse. Aber dennoch war ich mit einem Mal völlig ruhig und hab das Bild sehr viel klarer gesehen. Ich hab oft ein besseres Marktgefühl, wenn ich im Markt bin, auch wenn der Trade gegen mich läuft. Ende vom Lied - ich hab den Hedge irgendwann aufgelöst und der Markt tat mir den Gefallen noch entsprechend viel weiter zu laufen, dass ich den Verlust ausgleichen und noch einen kleinen Gewinn rausholen konnte. Wäre es schief gelaufen, hätte das ein Verlust für die Woche von knapp 600€ bedeutet.
Aber im Prinzip hat der Freitag alles bewiesen, was mir die Woche über schon als Fehler aufgefallen ist. Die Fehler sind:
- Angst vorm Verlieren
- Einzeltrade über die Gesamtheit aller Trades gestellt, weil dieser Trade kein Verlust werden sollte
- SL zu eng nachgezogen bzw. Gewinne zu schnell mitgenommen. Damit Gewinne begrenzt und Verlust in den SL laufen lassen.
- In den Chart eingegraben - eher Scalping betrieben als Swingtrading.
Es ist die Kombination aller der vorgenannten Faktoren, die dazu führen, dass ich schlecht handele.
Ich habe Angst vorm Verlieren. Das ist tödlich. Das hab ich schonmal sehr viel lockerer gesehen, aber hängt wohl mit dem aktuellen Drawdown zusammen und wohl auch damit, dass ich mental Kontoschwellen im Kopf habe wie z.B. "unter diese Marke will ich das Konto aus den Gründen a, b und c nicht fallen lassen". Damit gerate ich automatisch unter Druck und handle nicht mehr den Markt sondern mein Konto und lasse es mental zu, dass ich so viel verlieren könnte, dass ich eine gewisse Schwelle unterschreite. Wenn man es sich vorstellen kann, kann man es auch erreichen. Soll heißen - solange ich Angst davor habe, eine Schwelle nach unten zu durchbrechen, wird es auch passieren. Ich bin quasi geistig drauf gepolt, das Konto dorthin zu bringen, obwohl ich eigentlich das genaue Gegenteil will. Also sollte ich mir Ziele nach oben hin setzen und einen Totalverlust in Kauf nehmen, was schwierig wird, wenn das Moneymanagement stimmt.
Durch die Angst vorm Verlieren wird jeder Trade zum wichtigsten Trade überhaupt. Dieser Trader muss ein Gewinner werden. Oh mein Gott, der darf nicht schon wieder verlieren. Dadurch zieht man den SL zu eng nach, was dadurch kommt, dass man faktisch im 1min-Chart handelt und dort den SL unter kleinste Rücksetzer nachzieht etc. Ich grabe mich also in den Chart ein und betreibe eher Scalping als Swingtrading. Es beißt sich aber, wenn ich große Swings abgreifen will, aber meine Einstiege mit chirurgischer Präzision ja fast schon im Tickchart suche. Das kann nicht gutgehen.
Es war richtiggehend befreiend, als ich den Hedge offen hatte und mit einem Mal ein Blick aufs übergeordnete Bild geworfen habe. Dort war ein klares Bild und in dieses klare Bild, habe ich dann die unteren Zeiteinheiten eingeordnet. Zuletzt war es eher umgekehrt. Ich habe im 1min-Chart eine Bewegung gesehen und habe dann versucht, diese im übergeordneten Bild einzuordnen. Das muss zwangsläufig schief gehen. Der wichtigste Punkte ist also, die Angst vorm Verlieren abzustellen. Einfach in Kauf nehmen, dass, wenn ich so weiter mache, mein Konto irgendwann auf Null stehen wird und meinen Blick vorwärts richten auf höhere Kontostände. Wenn man es sich vorstellen kann, wird es auch eintreten - also entweder Totalverlust oder grenzenloser Reichtum
Nun, in der kommenden Woche, werd ich nicht viel zum Handeln kommen und auch in den darauffolgenden Wochen und Monaten nicht, weil ich ab nächster Woche Freitag wieder arbeiten gehe. Meine Elternzeit ist vorbei und ich mische mich wieder unters arbeitende Volk. Demnach werde ich mein Trading auf größere Zeitfenster anpassen und eher auf den Stunden- und Tageschart ausweichen. Demnach kann es auch gut sein, dass ich meine Auswertungen hier eher auf Monatsbasis umstelle. Das muss ich mal sehen. Vielleicht bekomme ich auch genügend Trades hin, dass sich Wochenbasis weiterhin lohnt. Warten wir´s einfach mal ab.
Ich danke dem Markt auf jeden Fall für den heutigen Wake-Up-Call. Da hats kräftig geklingelt heute. Aber wie gesagt, ich bin überrascht, wie ruhig ich auf einmal war, vor allem als der Hedge aufgelöst war. Eine Bewegung von 10 Pips gegen mich, hätten einen Verlust von 1R bedeutet und der SL lag 60 Pips weit weg. Aber der zu verlierende Betrag war so groß, dass es mir den Kopf frei geblasen hat, weil ich wußte, dass es keine Option war, den Trade jetzt aus Panik einfach zu schließen. Es ging drum, aufgrund der Markbewegung das Richtige zu tun und der Markt lief long und es gab keinen Grund rauszugehen und am Ende hat der Markt das auch umgesetzt. Die Angst vorm Verlieren war quasi weg, obwohl es da um das 10-fache meines normalen Risks ging. Schon komisch, wie der Mensch so tickt. Ich hatte mich in mein mögliches finanzielles Schicksal ergeben und war mit einem Mal frei, das Richtige zu tun. Es heißt ja immer, dass man erfolgreich wird, sobald man lernt, das Geld hinter den Trades auszublenden. Scheint was Wahres dran zu sein.
In dem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Wochenende
DaBuschi
Aber wie jede andere Woche auch, war auch diese Woche wieder sehr lehrreich, aber bevor wir zu den Lehren der Woche kommen, hier erstmal die Stats.

Unterm Strich steht ein Verlust von knapp 160€, aber es hätte auch viel schlimmer kommen können. Viel viel schlimmer.
Der Montag war noch ganz in Ordnung. 2 Trades kleiner Gewinn. Der Dienstag dann wie letzte Woche Montag. Den ersten guten Trade verpasst und dann in der Range einen Trade nach dem anderen genommen und ordentlich Geld verbrannt. Den Rest der Woche kaum eine Fuß auf den Boden gekommen und dann kam der Freitag, wo dann alles zusammenkam.
Bevor ich näher auf die Lehren der Woche eingehe, will ich kurz den Freitag schildern. Ich habe am Morgen einige Trades genommen, wovon die meisten ausgestoppt wurden und ich dann mit mehr als 2R hinten lag. Mit einem Trade wurde das ganze wieder ins Plus gedreht, weil ich den Longmove des Morgens gut mitgenommen habe. Dann war ich aber weiter auf Long versteift und das war der Fehler. Ich habe noch ein weiteres Hoch auf dem Plan gehabt. Unter Elliott-Wave-Tradern gibt´s ne Redewendung - so mancher Trader wartet noch heute auf die letzte Welle 5 (bzw. das fehlende Hoch). Ich habe die Feinheiten der EW-Theorie über die Realitäten gestellt. Die Realitäten waren, dass das Hoch der Asiensession gebrochen wurde und der Kurs sich knapp über diesem Hoch stabilisierte. Dann jedoch handelte der Markt wieder unter diese Hochs und das hätte er nicht tun dürfen. Nach der EW-Theorie war dies jedoch noch einige Zeit im Bereich des Möglichen und ich habe einen weiteren Longtrade genommen und den SL dorthin gelegt, wo er nach den EW-Regeln hin muss. Als der Kurs dann dem Level näher und näher kam, fing ich zu zweifeln an und erinnerte mich an die vielen Male, wo ein solches Level zuletzt gebrochen wurde und dann der Trend trotzdem weiter ging. Ich habe also den SL versetzt. Soll man nicht machen. Warum hab ich´s gemacht? Weil ich mir den Trade schöngeredet habe. Ich wollte Recht haben. Ich hab diesen Trade über alles andere erhoben und ihm eine größere Wichtigkeit zugestanden als er hatte, weil ich nicht verlieren wollte. Ich hatte einen Initial SL von 10 Pips. In der Spitze lag ich mit dem Trade 70 Pips hinten und damit 7R und das nur, weil ich den SL versetzt habe. Ich hab allerdings nach 3,5R eine Gegenposition aufgemacht und deshalb bei beiden erstmal den SL aus dem Markt genommen. Ich habe also gehedged. Hedging bringt aber eigentlich nichts, denn faktisch ist meine Position flat und ich muss ein Risiko eingehen, wenn ich eine von beiden Seiten auflöse. Aber dennoch war ich mit einem Mal völlig ruhig und hab das Bild sehr viel klarer gesehen. Ich hab oft ein besseres Marktgefühl, wenn ich im Markt bin, auch wenn der Trade gegen mich läuft. Ende vom Lied - ich hab den Hedge irgendwann aufgelöst und der Markt tat mir den Gefallen noch entsprechend viel weiter zu laufen, dass ich den Verlust ausgleichen und noch einen kleinen Gewinn rausholen konnte. Wäre es schief gelaufen, hätte das ein Verlust für die Woche von knapp 600€ bedeutet.
Aber im Prinzip hat der Freitag alles bewiesen, was mir die Woche über schon als Fehler aufgefallen ist. Die Fehler sind:
- Angst vorm Verlieren
- Einzeltrade über die Gesamtheit aller Trades gestellt, weil dieser Trade kein Verlust werden sollte
- SL zu eng nachgezogen bzw. Gewinne zu schnell mitgenommen. Damit Gewinne begrenzt und Verlust in den SL laufen lassen.
- In den Chart eingegraben - eher Scalping betrieben als Swingtrading.
Es ist die Kombination aller der vorgenannten Faktoren, die dazu führen, dass ich schlecht handele.
Ich habe Angst vorm Verlieren. Das ist tödlich. Das hab ich schonmal sehr viel lockerer gesehen, aber hängt wohl mit dem aktuellen Drawdown zusammen und wohl auch damit, dass ich mental Kontoschwellen im Kopf habe wie z.B. "unter diese Marke will ich das Konto aus den Gründen a, b und c nicht fallen lassen". Damit gerate ich automatisch unter Druck und handle nicht mehr den Markt sondern mein Konto und lasse es mental zu, dass ich so viel verlieren könnte, dass ich eine gewisse Schwelle unterschreite. Wenn man es sich vorstellen kann, kann man es auch erreichen. Soll heißen - solange ich Angst davor habe, eine Schwelle nach unten zu durchbrechen, wird es auch passieren. Ich bin quasi geistig drauf gepolt, das Konto dorthin zu bringen, obwohl ich eigentlich das genaue Gegenteil will. Also sollte ich mir Ziele nach oben hin setzen und einen Totalverlust in Kauf nehmen, was schwierig wird, wenn das Moneymanagement stimmt.
Durch die Angst vorm Verlieren wird jeder Trade zum wichtigsten Trade überhaupt. Dieser Trader muss ein Gewinner werden. Oh mein Gott, der darf nicht schon wieder verlieren. Dadurch zieht man den SL zu eng nach, was dadurch kommt, dass man faktisch im 1min-Chart handelt und dort den SL unter kleinste Rücksetzer nachzieht etc. Ich grabe mich also in den Chart ein und betreibe eher Scalping als Swingtrading. Es beißt sich aber, wenn ich große Swings abgreifen will, aber meine Einstiege mit chirurgischer Präzision ja fast schon im Tickchart suche. Das kann nicht gutgehen.
Es war richtiggehend befreiend, als ich den Hedge offen hatte und mit einem Mal ein Blick aufs übergeordnete Bild geworfen habe. Dort war ein klares Bild und in dieses klare Bild, habe ich dann die unteren Zeiteinheiten eingeordnet. Zuletzt war es eher umgekehrt. Ich habe im 1min-Chart eine Bewegung gesehen und habe dann versucht, diese im übergeordneten Bild einzuordnen. Das muss zwangsläufig schief gehen. Der wichtigste Punkte ist also, die Angst vorm Verlieren abzustellen. Einfach in Kauf nehmen, dass, wenn ich so weiter mache, mein Konto irgendwann auf Null stehen wird und meinen Blick vorwärts richten auf höhere Kontostände. Wenn man es sich vorstellen kann, wird es auch eintreten - also entweder Totalverlust oder grenzenloser Reichtum

Nun, in der kommenden Woche, werd ich nicht viel zum Handeln kommen und auch in den darauffolgenden Wochen und Monaten nicht, weil ich ab nächster Woche Freitag wieder arbeiten gehe. Meine Elternzeit ist vorbei und ich mische mich wieder unters arbeitende Volk. Demnach werde ich mein Trading auf größere Zeitfenster anpassen und eher auf den Stunden- und Tageschart ausweichen. Demnach kann es auch gut sein, dass ich meine Auswertungen hier eher auf Monatsbasis umstelle. Das muss ich mal sehen. Vielleicht bekomme ich auch genügend Trades hin, dass sich Wochenbasis weiterhin lohnt. Warten wir´s einfach mal ab.
Ich danke dem Markt auf jeden Fall für den heutigen Wake-Up-Call. Da hats kräftig geklingelt heute. Aber wie gesagt, ich bin überrascht, wie ruhig ich auf einmal war, vor allem als der Hedge aufgelöst war. Eine Bewegung von 10 Pips gegen mich, hätten einen Verlust von 1R bedeutet und der SL lag 60 Pips weit weg. Aber der zu verlierende Betrag war so groß, dass es mir den Kopf frei geblasen hat, weil ich wußte, dass es keine Option war, den Trade jetzt aus Panik einfach zu schließen. Es ging drum, aufgrund der Markbewegung das Richtige zu tun und der Markt lief long und es gab keinen Grund rauszugehen und am Ende hat der Markt das auch umgesetzt. Die Angst vorm Verlieren war quasi weg, obwohl es da um das 10-fache meines normalen Risks ging. Schon komisch, wie der Mensch so tickt. Ich hatte mich in mein mögliches finanzielles Schicksal ergeben und war mit einem Mal frei, das Richtige zu tun. Es heißt ja immer, dass man erfolgreich wird, sobald man lernt, das Geld hinter den Trades auszublenden. Scheint was Wahres dran zu sein.
In dem Sinne wünsche ich Euch ein schönes Wochenende
DaBuschi
Bin froh,daß nicht nur ich so manches mal am Rudern bin...kam mir hier im Forum schon vor,als sei ich die Einzige,die dauernd mit sich selber im Clinch liegt.
Danke für Deine Ehrlichkeit.
LG,Rita