Früher oder später wird jeder, der sich intensiv mit Forex beschäftigt, über "Bird Watching" von Dirk Du Toit aka Dr. Forex stolpern. Dieses Ebook kann ich jedem nur empfehlen. Selbst wenn man für sich entscheiden mag das der Ansatz nicht verlockend ist, bekommt man immer noch jede Menge Denkanstösse. Vor allem da die Auswahl bei Forexbüchern ja auch nicht gewaltig ist.
In "Bird Watching" wird die Ansicht vertreten das sich der Markt in der meisten Zeit in einer Range bewegt. Was ja auch stimmt. Nun werden für diese Range bestimmte Level angelegt, der sogenannte Median Grid, nach diesen man seine Trades ausrichtet. Man baut innerhalb dieser Level verschiedene Positionen mit verschiedenen TP's auf. Alle Positionen ergeben zusammen einen Trade. Deshalb ist jede Positionseröffnung auch sehr klein. Das ist ein Unterschied der sehr wichtig ist. Ein purer Markttechniker oder Indikatorenfetischist mag ein Signal bekommen und dieses mit z.B. 0,2 Lot handeln und dabei einen SL von sagen wir 20 Pip setzen. Du Toit rät jedoch dazu hier nur klein zu eröffnen, sagen wir mit 0,02 Lot und bei intaktem Trend zu einem späteren Zeitpunkt noch einmal nachzukaufen. Der SL liegt bei Du Toit natürlich viel weiter (nämlich ausserhalb des Median Grid), aber aufgrund der kleinen Lotzahl ist der Verlust ähnlich hoch. Du Toit rät im allgemeinen dazu einen Schritt zurück zu machen um einen Blick für das ganze Bild zu bekommen. Er veranschaulicht das mit einer stark befahrenen Strasse. Wer direkt davor steht sieht die Autos nur an einem vorbei rasen. Wer aber von einem hohen Hügel oder Berg auf die Strasse schaut, hat nicht diesen Eindruck von Hektik und ein wesentlich besseren Überblick über das Geschehen. So ist es auch im Chart. Mit 0,2 Lot und einem 500 euro Konto im 5M Chart ist die Geschwindigkeit hoch und der Druck enorm. Aber mit kleinen Positionen und dem Zoom in den Daily Chart wird alles entspannter, darüber hinaus auch deutlicher. Im 5M landet eine Posi im SL die im 1H durchaus in der richtigen Richtung gewessen wäre. Nebenbei bemerkt scalpe ich auch gerne. Trotzdem muss ich Du Toit recht geben, seine Argumente klingen plausibel. Aber wie gesagt, ich spreche hier nur von einem Ansatz meines Arsenals. Diese ganze Strategie ist sehr diskretionär. So ist immer wichtig zu beachten was der eigentliche Trend ist, ist dieser aus irgend einem wichtigen Ereignis gebrochen, macht es wenig Sinn die Positionen tief ins Minus laufen zu lassen. Sorgt ein Ereignis für schlechte Stimmung, aber das Gesamtbild stimmt noch, ist Hedge eine Möglichkeit. Man sieht also, nicht wirklich für Anfänger. Du Toit ist ein Gegner von Indikatoren. Dazu ein Bild aus seinem Buch was mir unheimlich gut gefällt (den Text mit der USA bitte ignorieren):
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Ohne Worte:-)
Nun kommt der zweite Teil meiner Strategie. Dirk ist der Meinung man kann nicht perfekt getimte Einstiege finden. Ich finde jedoch gerade was kleine Bewegungen betrifft, klappt das ganz gut. Ich versuche somit meine Einstiege mit Hilfe von Price Action zu verbessern. Zwar spricht Dirk diese Möglichkeit an, Pivot's, Support und Unterstützung usw., ich habe jedoch den Eindruck das er diesen Hilfsmitteln keine grosse Bedeutung beimisst. Im allgemeinen möchte ich den Grid als Orientierung betrachten und mich innerhalb dieser Range austoben.
Zum Median Grid, wer googled findet mit Sicherheit einen kostenlosen Indikator in der Forexfactory oder so. Ich habe mir meinen bei fxalgotrader geholt. Ist halt dann kostenpflichtig.
Ich selbst werde den eurchf, eurusd, und audusd handeln und dieses Konto bei myfxbook zur Einsicht stellen. Dafür werde ich eines meiner ältesten Konten nehmen. Es ist eines meiner kleineren Konten und man kann die letzten 14 Monate sehen, diese hatten jedoch nicht's mit dieser hier vorgestellten Strategie zu tun. In den ersten Monaten durften sich auf dem Konto noch der Euroblaster und "Set and Forget" Systeme austoben. Also nicht wundern über die durchwachsene Performance des Konto's. Schön zu sehen ist aber das die letzten 6 Monaten recht stabil waren. Aber ich habe keine Lust schon wieder eines zu eröffnen.
Jetzt muss ich nur noch rausfinden wie man das Widget in die Signatur bekommt.